Mit nahezu 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war der Film- und Bilderabend des Heimatvereins Wolbeck am 19. November recht gut besucht. Die Corona-Lage hat sicherlich und verständlicherweise manche abgeschreckt.
Zu Beginn des Abends informierte Bernhard Karrengarn, anknüpfend an einen Filmausschnitt von Heinz Gallenkämper über den Befestigungsgürtel des alten Wigbolds, über die Entwicklung Wolbecks seit dem 12. Jahrhundert und konnte anhand von Katasterauszügen und Ortsplänen, alten Fotos und Luftbildern anschaulich darlegen, dass sich Wolbeck erst nach dem 2. Weltkrieg nennenswert entwickelt hat. Er erläuterte dabei die Stadt- bzw. Wigbold-Rechte des Ortes, veranschaulichte die Lage der Burgmannshöfe zu Zeiten der Fürstbischöfe und konnte sehr deutlich demonstrieren, wie Wolbeck über Jahrhunderte im Süden und Westen mit einem Wall – von zwei Gräften begleitet – umgeben war und im Norden und Osten durch den Angellauf eine natürliche Grenze erfuhr und dass Bautätigkeiten außerhalb dieser Grenzen kaum stattfanden. Eindrücklich konnte er mit einem Luftbild aus jüngster Zeit die ungeheure bauliche Entwicklung des Stadtteils nach dem zweiten Weltkrieg verdeutlichen.
Im zweiten Teil des Abends stand der neuste Film von Heinz Gallenkämper im Mittelpunkt. Er hat ihm den Titel gegeben „Wolbeck, vom Dorf zum Stadtteil – Soll man weinen oder lachen?“ In ihm werden sehr abwechslungsreiche und lebendige Szenen aus der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts in lockerer Weise aneinandergefügt, die ein buntes Treiben auf den Festen und Veranstaltungen der Wolbecker Bevölkerung wiedergeben. Viele der Anwesenden erkannten Verwandte, Freunde oder Bekannte, die heute leider nicht mehr leben. Die Frage im Titel des Films „Soll man weinen oder lachen?“ konnte nicht mehr erörtert werden, aber die Verkehrssituation mit überfüllten Straßen im Wigbold und die fehlende wirtschaftliche Entwicklung im Ortskern, wie der Film sie darstellte, wären dabei sicherlich zur Sprache gekommen.
Es war schade, dass Heinz Gallenkämper an diesem Abend nicht anwesend sein konnte. Er hätte mit dem Beifall der Anwesenden viel Lob für seine Arbeit persönlich erfahren können.