Am 21. 07. fuhren 47 Wolbeckerinnen und Wolbecker zum Industriemuseum Textilwerk Bocholt. Sie nahmen zunächst an einer eineinhalbstündigen Führung durch das Webereimuseum teil.

Dabei besichtigten sie ein Arbeiterhaus mit Garten aus dem frühen 20. Jahrhundert. Viele fühlten sich dabei in die Zeit ihrer Kindheit zurückversetzt, als sie unter ähnlichen Wohn- und Lebensverhältnissen groß wurden. Ob die Nutzung der „besten Stube“

     

oder des Zeitungspapiers auf dem „Plumsklo“, die Abfolge beim wöchentlichen Wannenbad oder die Schwengelpumpe in der Waschküche – Erinnerungslücken gab es da kaum.

Anschließend ging es durchs Kesselhaus, und man konnte nachfühlen, unter welch harten Arbeitsbedingungen der Heizer zwölf Stunden am Tag sein tägliches Brot verdienen musste. Aber auch die Arbeitsbedingungen der unter Akkordstress stehenden Arbeiterinnen und Arbeiter an den Webstühlen sind kaum zu vergleichen mit denen in heutiger Zeit: Zwölfstundentage, scharfe Arbeitszeitkontrollen,  Lärm von hunderten von Maschinen, kaum Urlaubstage und keine soziale Absicherung im Krankheitsfall waren nur einige der schweren Belastungen damaliger Zeit.

Fasziniert waren die Besucher von den bis heute funktionierenden historischen Webstühlen, die gelegentlich noch zur Produktion von hausinternen Artikeln genutzt werden. Besonders ein Lochkartensystem für komplizierte Stoffmuster versetzte viele in Erstaunen. Die kompetente Führung erläuterte die komplizierten Arbeitsprozesse und Maschinenfunktionen sehr anschaulich.

Nach einer ausführlichen Mittagspause im „Schiffchen“, dem hauseigenen Restaurant, nutzten viele noch die Gelegenheit zu einem Besuch im Spinnereimuseum auf der anderen Seite der Aa. Sonderausstellungen zur Kleidermode der letzten beiden Jahrhunderte oder zur Geschichte der D.I.S.C.O in den 70er Jahren mit der Inszenierung eines originalgetreuen Disco-Besuches waren weitere Höhepunkte des Besuches.

In der Dachlounge mit Dachterrasse ließ man mit Blick über die Stadt Bocholt in gemütlicher Kaffeerunde den Besuch ausklingen und sparte nicht mit Lob für die hervorragende Veranstaltung.

Edith Schmidt bedankte sich zum Abschluss der Fahrt für die sehr gute Planung und Durchführung bei Franz Georg Bolwin und Werner Reisener.