Über 120 kleine und große Kinder hatten sich mit ihren Laternen im Innenhof des Drostenhofes eingefunden, um das traditionelle Lambertussingen abzuhalten. Alfons Gernholt begrüßte insbesondere die kleinen Kinder und gab einen kurzen Überblick über die Tradition des Lambertussingens.
Seit mehr als 200 Jahren wird in Münster und dem Münsterland am Namenstag des heiligen Lambertus, der Bischof von Maastricht war, eine mit Grün, Blumen und Laternen geschmückte Pyramide aufgestellt. Die zum Lambertussingen erschienenen Kinder und Erwachsenen bilden um die Pyramide ein, zwei oder mehr Kreise, fassen sich an den Händen und umkreisen die Pyramide. Dabei werden die die traditionellen Lambertuslieder gesungen. Das Lambertussingen soll an die dunkle Herbst und Winterzeit erinnern, wo es notwendig wurde, schon zu dieser Uhrzeit in den Wohnungen und Werkstätten Talglichter und Kienspäne anzuzünden.
Mit dem Lied „Ich geh mit meiner Laterne“ zogen daraufhin die kleinen und großen Kinder unter Begleitung von Bernhard Karrengarn mit seinem „Trekkebühl“ zum Park des Drostenhofes und steckten Ihre Laternen in die bunt geschmückte Pyramide.
Mit den überlieferten Lambertusliedern z.B. „Laurentia, liebe Laurentia mein“ oder „Guter Freund, ich frage Dir“ oder „Dumme Liese hole Wasser“ zogen die Kinder um die Pyramide.
Als abschließender Höhepunkt erschien Bernhard Roer als Buer. Mit dem Lied „O Buer, wat kost`dien Hei“ wanderte er um die Pyramide und nahm sich aus dem Publikum nacheinander eine Frau, ein Kind, eine Magd, einen Knecht, einen Rüen (Hund), einen Knuoken (Knochen) und einen Pottlecker. Zum Schluss sollte der Buer laut der letzten Strophe mit einem „Schupp“ verabschiedet werden, jedoch haben ihn die Kinder in diesem Jahr davon verschont.
Mit dem Lied „Ade zur guten Nacht“ verteilte der Heimatverein für alle Kinder eine kleine Süßigkeit und verabschiedete die Kinder und die Erwachsenen (großen Kinder) wieder nach Hause.